HOMMAGE zum 100. Geburtstag von Valo Radev
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Valo Radev, einem der renommiertesten bulgarischen Filmregisseure, präsentiert das Bulgarische Kulturinstitut zwei seiner bedeutendsten Werke. Gezeigt werden der Spielfilm "Der Pfirsichdieb" aus dem Jahr 1964, mit Todor Stoyanov als Kameramann, sowie der Dokumentarfilm "Das Ritual von Valo Radev" (BNT, 2023).
Im Anschluss an die Filmvorführungen besteht für das Publikum die einzigartige Möglichkeit, mit dem Regisseur des Dokumentarfilms, Rossen Elesov, sowie der Drehbuchautorin Helia Chavdarova zu sprechen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um mehr über die kreativen Prozesse und die Hintergründe der Filme zu erfahren.
Wann und Wo
Wann: Freitag, den 9. Juni 2023 um 19.00 Uhr
Ort: Bulgarisches Kulturinstitut
Leipziger Str. 114 - 115, 10117 Berlin
Eintritt: frei
Anmeldung: anmeldung@bulgarisches-kulturinstitut.de
Der Pfirsichdieb
Krieg ist nicht allein die Front mit rauchenden Fässern, das Blut, das körperliche Leiden und der Tod. Krieg bedeutet auch zerbrochene Illusionen, zerstörte Seelen, unerfüllte Träume und Idealvorstellungen, verlorene Gefühle und Hoffnungen. Ein solches unsichtbares, jedoch umso erschreckenderes Bild des Krieges wird im Film "Der Pfirsichdieb" gezeichnet.
Die Geschichte entfaltet sich am Ende des Ersten Weltkriegs, weit entfernt von der Front, in der prachtvollen alten Hauptstadt Tarnovo. Das Leben in der Stadt wird von einer sich abzeichnenden nationalen Katastrophe geprägt. Vor diesem traurigen und beunruhigenden Hintergrund entsteht und erblüht eine große Liebe - schmerzhaft und hoffnungslos, aber dennoch strahlend und transformierend, wie es nur eine Liebe im Krieg sein kann.
Ljuben Stanev
"Der Pfirsichdieb" (1964), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Emilian Stanev, markiert das Regiedebüt von Valo Radev. Bei dem bulgarischen Filmfestival in Varna im Jahr 1964 wurde der Film mit mehreren Auszeichnungen geehrt. Er erhielt den Spezialpreis der Jury, den Preis für die beste weibliche Darstellung, verliehen an Nevena Kokanova, den Preis für die beste männliche Darstellung, verliehen an Rade Markovic, sowie den Preis der Stadt Varna, der an Mihail Mihailov ging.
- Regie: Valo Radev
- In den Rollen: Naum Shopov, Rade Markovic, Nevena Kokanova, Mihail Mihailov
- In den Rollen: Vasil Vachev, Georgi Georgiev, Ivan Bratanov, Ivan Manov
- In den Rollen: Teodor Jurukov, Nikola Dadov, Ljudmila Tscheschmedzhieva, Radi Valov
- Drehbuch: Valo Radev
- Produzent: Atanas Papadopulos
- Musik: Simeon Pironkov
- Kamera: Todor Stoyanov
- Basierend auf dem Buch von: Emilian Stanev
Das Ritual von Valo Radev
Der Film "Das Ritual von Valo Radev" widmet sich dem Leben und der kreativen Reise des bedeutenden Regisseurs Walo Radew. Die Erzählung verwebt auf organische Weise die Erinnerungen von Valo Radevs Ehefrau Zheni Radeva, des Kameramanns Hristo Totev und der Schauspieler Nikolai Sotirov, Oleg Kovachev, Luisa Topuzyan sowie seiner Enkelin Radina. In einem emotionalen Dialog treffen diese auf die Reflexionen und Bilanz von Valo Radev selbst, eingebettet in Episoden aus seinen Meisterwerken wie "Der Pfirsichdieb", "Der König und der General", "Die längste Nacht", "Schwarze Engel", "Verurteilte Seelen" und "Adaption". Zudem werden beeindruckende Aufnahmen aus dem umfangreichen Filmarchiv des Bulgarischen Nationalen Fernsehens (BNT) eingeflochten.
Die Tragödie, die sein Leben erschütterte und dazu führte, dass er keine weiteren Filmprojekte mehr realisieren wollte, bildet einen zentralen Erzählpunkt in diesem Werk.
