Tequila - Geschenk der Götter und Liebling bulgarischer Bonvivants

Jeder kennt Tequila, aber nach dem Glauben vieler gibt es davon nur die zwei oder drei hierzulande populären Sorten, die sich auch in den meisten Supermarktregalen wiederfinden. Tatsächlich ist das lediglich ein winziger und eher unrepräsentativer Ausschnitt der faszinierenden Welt dieser aus dem Herz der legendären blauen Agave gewonnenen mexikanischen Spezialität.

Tequila ist in den unterschiedlichsten Qualitäten verfügbar, zahlreiche Marken und Hersteller bieten ihn in seinen insgesamt fünf klassischen Sorten an. Zwar stammen rund 80% aller Tequilas aus der Region in Mexiko, in der auch die Stadt liegt, die der Spirituose ihren Namen gab. Es gibt unter ihnen jedoch ganz erhebliche Güte- und Geschmacksunterschiede.

Mit diesem Beitrag wollen wir Ihnen die vielfältige Kultur des Tequilas näherbringen. Und dabei, bevor wir auf die Eigenheiten in Bulgarien besonders beliebter Tequilas eingehen, zunächst die gar nicht so unwichtigen Fragen beantworten, was Tequila überhaupt ist, welche Unterschiede es bei den verschiedenen Tequilasorten gibt und wer eigentlich als erster auf die charmante Idee kam, aus den Herzen blauer Stachelgewächse Schnaps zu brennen.

Eine kleine Kulturgeschichte des Tequila

Wenn Sie sich heute auf den äußerst gepflegten Marktplatz des kleinen Städtchens Villa de Santiago de Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco stellen und einen beliebigen Einwohner fragen, wer denn wohl bloß den Tequila erfunden habe, wird die Antwort höchstwahrscheinlich lauten: "Wir!" Wobei dieses Wir dann die Vorfahren der Menschen im Municipio Tequila meint, einem der insgesamt 56 bundesweiten Verwaltungsbezirke, aus denen Tequila heute stammen darf. Und natürlich wurde Tequila genau hier erfunden, vor dem Panorama in der Hitze flimmernder Berge und Ebenen, über die sich soweit das Auge blicken kann die Felder der blauen Agave tequilana erstrecken.

Man darf jedoch nicht vergessen: Tequila ist eine spezielle Variante des Mezcals. Genauer gesagt ist Tequila die Art Mezcal, die eben aus der blauen Agave gewonnen wird. Die Frage nach der Erfindung des Tequilas ist also zunächst ganz allgemein eine nach der Erfindung des Mezcals.

Nun weiß niemand genau, wann und wie es sich überhaupt zugetragen hat, dass Menschen auf den Gedanken verfielen, Agaven zur Schnapsherstellung zu nutzen. Die einen behaupten, es sei die Idee der spanischen Conquistadores im 16. Jahrhundert gewesen, durch Erhitzen des Herzens der Agave Pulpe zu gewinnen, diese zu fermentierten und zu Mezcal zu destillieren. Die anderen sind sich wiederum sicher, bereits die Azteken hätten dieses feine Tröpfchen herzustellen gewusst. Schließlich hätten die erstens auch schon allerlei Zauber mit der Pulpe betrieben, zweitens sogar eine eigene Gottheit dafür gehabt und drittens eine interessante Geschichte zu erzählen gewusst von einem göttlich gesendeten Blitz, der in eine Agave einschlug und deren Herz spaltete, woraufhin sich ein köstlicher Nektar ergoss.

Wie auch immer es sich mit der Erfindung der Agavendestillation genau zugetragen hat, eines ist jedenfalls verbürgt: 1795 gestattete Carlos IV., König von Spanien, dem in Tequila ansässigen Bürger Jose Maria Guadeloupe de Cuervo den Betrieb einer gewerblichen Brennerei zur Herstellung von Mezcal. Welchen dieser fortan ausschließlich aus den Herzen der blauen Agave destillierte. Das Jahr 1795 ist also das eigentliche Geburtsjahr des klassischen Tequilas, der in der Folge zum Nationalgetränk Mexikos avancierte, diesen Status weiterhin erfolgreich verteidigt und mittlerweile in der ganzen Welt berühmt ist.

Eine kleine Tequila-Warenkunde

Die Herstellung von Tequila ist bis heute ein gesetzlich streng reglementierter und von einer eigenen Behörde - der Consejo Regulador del Tequila - überwachter Prozess. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Qualitäten voneinander:

100% Agave azul bezeichnet Tequilas, die ausschließlich aus dem Herzen der blauen Agave tequilana gewonnen werden.

Mixto bezeichnet Tequilas, deren Alkoholgehalt nur zu 51 % aus der Agave tequilana gewonnen und die mit zum Beispiel aus Rohrzucker gewonnenem Alkohol gemixt werden.

Unter Puristen gelten natürlich die Tequilas der reinen Agave-azul-Qualität als einzig wahre Tequilas.

Darüber hinaus gibt es ein weiteres Kriterium zur Einteilung von Tequilasorten: den Reifegrad des Destillats. Silver oder Blanco heißen Tequilas, wenn sie direkt nach der Destillation in Flaschen abgefüllt werden. Aged oder Resperado ist die Bezeichnung für Tequilas, die wenigstens zwei Monate in Eichenholzfässern reifen konnten. Añejo bezieht sich auf zwischen einem und drei Jahre, Extra-añejo auf mehr als drei Jahre gereifte Tequilas. Gold oder Oro schließlich nennt man eine Mischung aus Tequila Blanco und reiferen Destillaten.

Tequila heute - Eine Standortbeschreibung

Während es in Mexiko seit Jahrhunderten und in den USA seit Jahrzehnten eine rege Tradition der Verkostung von Tequilasorten gibt, bei der sehr differenzierte Urteile über geschmackliche, farbliche und kompositorische Nuancen gefällt werden, hinkten Europa und insbesondere Deutschland in Sachen "Blaues Wunder" lange eher hinterher. Erst in den 1980-er-Jahren überhaupt spürbar Verbreitung findend, waren damals vor allem Mixto-Varianten populär, die mehr oder weniger zu dem missbraucht wurden, was man gemeinhin als "Saufen" bezeichnet.

Als sich in den frühen 1990-er-Jahren die Margarita zu einem In-Cocktail entwickelte, begann man den Tequila auch als geschmacklichen Faktor wahrzunehmen und ihn nicht nur in Kreisen exzessiver Party-People zu schätzen. Heute hat sich unter Spirituosen-Kennern weitgehend die Ansicht durchgesetzt, dass Tequila kein Schnaps zum Runterkippen ist, sondern vor allem ein Lippen, Gaumen und Zunge rundum begeisternder Genuss sein kann. Einen Añejo etwa trinkt man unbedingt pur. Ein Blanco ist eine feine Sache zum Cocktail-Mixen. Auch ihn kann man jedoch pur genießen, zum Beispiel On-the-rocks oder als Shot mit Salz und Zitrone.

Tequila in Bulgarien - Ein besonderes Kapitel

Bei der Frage, welche Tequilas für den bulgarischen Markt geeignet sind, stehen die Produktscouts unserer bulgarischen Lieferanten stets vor einer besonders kniffligen Aufgabe. Denn die Bulgaren sind ausgewiesene Fachleute in Sachen Schnaps, er gehört wie der Salat vor dem Essen ganz unbedingt zu ihrer Kultur. Insbesondere die jüngeren Generationen nippen zudem sehr gerne aber eben auch sehr kritisch an Hochprozentigem aus aller Welt.

Nur wenige Tequilasorten schaffen es, in den angesagten Discotheken, den Bars und den guten Stuben der Bonvivants von Sofia, Plowdiw oder Warna zu bestehen und dort zu einem gewissen Ruhm zu gelangen. Zwei davon präsentieren wir Ihnen hier bei Bulgaria-Shop.de.

Peshtera Machos - Die weiße Seele des Tequila

Dieser Blanco ist ein 100-%-iger Agave azul und also ein reinblütiger Vertreter seiner Art, was man seinem Temperament auch deutlich anmerkt. Hergestellt aus den handverlesenen Herzen im mexikanischen Hochland angebauter blauer Agaven wurde er in einem besonders aufwendigen Verfahren fermentiert und gemäß seiner Spezifikation direkt nach der Destillierung in Flaschen abgefüllt. Er besticht durch sein deutliches, leicht süßes Agavenaroma, durch Noten von Zitrusfrüchten und einen Hauch von schwarzem Pfeffer. In den geschmacklich anspruchsvolleren Kreisen bulgarischer Großstädte erfreut er sich wachsender Nachfrage.

Es ist kein Zufall, dass dieser Spitzentequila über Vinprom Peshtera seinen Weg nach Bulgarien fand und mittlerweile auch nach Deutschland kommt. Denn das ursprünglich aus dem Weinanbau stammende Unternehmen hat seine Expertise auf dem Spirituosen-Sektor in den letzten zwanzig Jahren sehr erfolgreich ausgebaut. Marken wie Flirt Vodka und Black Ram Whisky sind weltweit ein Begriff für Kenner und Trendsetter.

Karnobat Savoy Silver - Sofias inoffizieller Lieblings-Tequila

Er ist der ungekrönte König unter den hochprozentigen Agavendestillaten in den Clubs der bulgarischen Hauptstadt. Auch er darf sich zur Klasse der reinen Agave-azul-Tequilas rechnen und wird exklusiv für Vinprom Karnobat in Mexiko produziert und abgefüllt. Viel Lob und Anerkennung findet vor allem sein besonders klarer und frischer Geschmack mit leichten Anklängen von Vanille.

Bei Vinprom Karnobat, weltberühmt für seine bulgarischen Weine und Brände von vorzüglicher Qualität, ist das Geschäft mit internationalen Spirituosen nur ein Nebenschauplatz. Aber einer, auf dem man dort mit großer Leidenschaft und Sachkenntnis agiert, wie der Savoy Silver eindrucksvoll beweist.

Tequila ohne Ende?

Wie wir bereits erfahren haben, ist Tequila ohne Ende nicht im Sinne der Erfinder. Auch und gerade Tequila ist eben eine Spirituose, bei der Genuss im Vordergrund steht. Deshalb und aufgrund der bereits angesprochenen hohen Erwartungshaltung der Bulgaren halten wir in dieser Kategorie bislang ein eher kleines Angebot für Sie bereit. Die Produktscouts unserer Lieferanten sind jedoch weiterhin im Einsatz, um nach bislang unbekannten Tequilas zu fahnden, die bulgarischen Kriterien standhalten.

Tequila ohne Ende werden Sie hier trotzdem nie finden. Aber in Zukunft ganz bestimmt das eine oder andere neue Produkt. Schauen Sie also öfter einmal vorbei. Und gönnen Sie sich zwischendurch gelegentlich ein Gläschen Tequila. Salud!