Weinfest zum Tag der Winzer auf dem Weingut Bononia

Weinfest zum Tag der Winzer auf dem Weingut Bononia

23.02.2019 - Kategorien: bulgarische Tradition, bulgarischer Wein

Wenn bei uns am 14. Februar der Valentinstag begangen wird, fallen in Bulgarien gleich drei Feiertage auf dieses Datum. Die Bedeutung als Festtag der Liebe ist erst seit kurzem verbreitet. Gleichzeitig ist der 14. Februar der Todestag des heiligen Kyrill. In seinen letzten Lebensjahren, er starb im Jahre 869, schuf Kyrill gemeinsam mit seinem Bruder Method das Bulgarische Alphabet. Heute ist es als Kyrillisches Alphabet bekannt. Der 14. Februar ist übrigens auch in den katholischen, evangelischen und anglikanischen Kalendern der Gedenktag von Kyrill und Method - in der katholischen Kirche seit 1980 vielerorts sogar ein Festtag. Der 3. Feiertag, der mit dem 14. Februar verbunden ist, ist in Bulgarien der Tag der Winzer, Trifon Zarezan oder der Trifon-Tag. Das Weingut Bononia nahm dies im Jahre 2022 erneut zum Anlass, zu diesem Ereignis ein Weinfest stattfinden zu lassen - nach Pandemie-bedingten Einschränkungen endlich wieder in größerem Rahmen.

Was steckt hinter dem Trifon-Tag?

Der heilige Trifon oder Tryphon lebte im 3. Jahrhundert. Er wurde mit wahrscheinlich weniger als 20 Jahren um das Jahr 250 in Nicäa wegen seines christlichen Glaubens hingerichtet und damit zum christlichen Märtyrer. Sein Grab befand sich entweder im phrygischen Sampsados oder im mysischen Lampsakos, das am Hellespont liegt. Später wurde er jedoch nach Konstantinopel und dann nach Rom gebracht, wobei sich die Kopfreliquie in der montenegrinischen Kathedrale von Kontor befinden soll.

Die schnell einsetzende Trifon-Verehrung, erfasste das Byzantinische Reich und reicht bis nach Süditalien und Sizilien. In der katholischen Kirche gilt Trifon als Schutzheiliger der Falkner und Gärtner. Nach orthodoxer Tradition aber ist er der Schutzpatron der Winzer und Gärtner. Sein kirchlicher Ehrentag ist überall am 01. Februar. Das gilt nach neuem Kirchenkalender auch für die Orthodoxie. In der bulgarischen Volkstradition allerdings wird der Trifon-Tag als Tag der Winzer und Weinbauern auch weiterhin nach altem Brauch am 14. Februar gefeiert.

Bononia Minister am Tag der Winzer in Vidin

Landwirtschaftsminister am Tag der Winzer in Vidin

So wurde der Tag der Winzer und Weinbauern bei Bononia gefeiert

Am Tag der Winzer finden traditionell Prozessionen in die Weinberge statt. Im Gepäck befinden sich unter anderem Brot sowie volle Flaschen Wein. Nachdem der Trifon-Tag auf dem Weingut Bononia in den vergangenen Jahren allerdings nur sehr eingeschränkt gefeiert werden konnte, gab es in diesem Jahr wieder ein großes Fest. Überall waren Musik und alte Lieder zu hören. Volkstänze wurden aufgeführt. Neben Gästen und Mitarbeitern des Weinguts sowie Anwohnern vor allem aus den Dörfern Gomotartsi und Koshava war eine Menge Prominenz zugegen. Sie alle wohnten der zeremoniellen Segnung sowie dem ersten Rebschnitt des Jahres an einigen Weinstöcken bei. Danach wurden die Schnittstellen und Wurzeln mit Wein begossen. Das ist mit dem Wunsch verbunden, dass die kommende Lese besonders gut ausfallen soll und dass unter dem Schutz von St. Trifon Gesundheit sowie Wohlstand auf dem Weingut gedeihen sollen. Nun durften es sich auch die Menschen schmecken lassen. Bei Wein, traditionellem Rundbrot, Gebäck, Käse, Wurst, Speck und anderen Leckereien hoben Vertreter aus Regierung, Provinz und Rathaus die Verdienste des Weingutes Bononia hervor.

Stark für und durch die Region

Da gibt es einiges zu nennen: Bononia ist nämlich nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Auch Ausbildung und Qualifizierung werden auf dem Weingut groß geschrieben. So konnte der Erfolg von Bononia auf die gesamte Region wirken. Zudem ist Bononia dem Ruf der Bürger von Gomotartsi gefolgt und hat in die Entwicklung der Straßeninfrastruktur investiert. Durch die neu entstandenen Straßen ist es jetzt möglich, dass auch schwere landwirtschaftliche Maschinen vom Dorf zu ihrem Einsatzort gelangen können. Dazu kommen Investitionen ins berufsbildende Schulwesen und vieles mehr. Es hat sich also gelohnt, dass der Bau des Weinguts Bononia inklusive aller seiner Anlagen von lokalen sowie von staatlichen Stellen unterstützt wurde.